30.12.2015 |
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(The street Graf-Arco-Straße.) |
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Es
passt nicht ...in die
unbebaute Fläche: Das Wohnhaus für die ehemaligen Bauern der LPG (Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft)Nauen. Inmitten einer Freifläche (nur flankiert von zwei kleinen Einfamilienhäusern) setzten die DDR-Oberen in den Sechziger Jahren einen Wohnblock, um den zwangskollektivierten Bauern einen Anreiz zu geben, in der Genossenschaft zu bleiben. Da Wohnraum mehr als knapp war, funktionierte das auch. Ich selbst landete als Jungverheirateter mit zwei Kindern aus der Enge der Dammstraße 8 in diesem Block und somit ungewollt in der Landwirtschaft. Ende der Achtziger übernahm dann die Kommunale Wohnungsverwaltung das Gebäude und langsam kamen auch Bürger in dieses Haus, die nicht in der Landwirtschaft tätig waren. |
Muthesius
ist auch hier zu
finden ... im Gemäuer der ehemaligen Funkstellen-Wohnhäuser: Die Anlage selbst wurde von Muthesius entworfen und von 1918 bis 20 errichtet. Sie besteht aus den drei hier sichtbaren Bauwerken und einer freistehenden Villa in Richtung Weinberg und diente den Beamten der Großfunkstelle als Wohnung. Von hier waren rund 2000 Meter bis zum Senderhaus (Muthesiusbau) zurück zu legen. Nach 1945 gab es keine funktionierende Sendestelle mehr und damit kein Bedarf. Die Deutsche Post der DDR übernahm dann diese Gebäude in ihre "Gelbe Sparte", also der Brief- und Paket-Post. Heute sind diese in Privatbesitz. Da aber jedes Gebäude aus mehreren Einzelwohnungen besteht, sind die Fassaden zur B273 hin oftmals mehrfarbig in drei Abschnitten gestaltet worden. (Hat man hier Anleihe an Friedensreich Hundertwasser genommen oder war man sich einfach untereinander nicht einig?) |
Die
Gaststätte "Am Weinberg" war
bis
1994 ein
beliebtes Ausflugsziel der Nauener und ein stark frequentierter
Anlaufpunkt für Brummi-Fahrer, die ihren Hunger stillen wollten. Seitdem stand das Haus jahrelang leer und der Zahn der Zeit hinterlies nun seine Spuren. Bis zu dem Tage, als Herr Al-Gaddoa mit seiner Familie Anfang der 2000er Jahre hier einzog und das Grundstück wieder mit Leben erfüllte. Später baute er die Doppelgarage zu einem kleinen Imbiss um und setzte damit die Tradition von 1806 weiter fort. Denn seit diesem Jahr stand an dieser Stelle eine Gastwirtschaft. Bereits in den 1920ern war sie DER Treffpunkt. Im Biergarten wurde zum Frühschoppen geblasen und auf der befestigten und beleuchteten Tanzfläche konnte man sich vergnügen. Die links vom Eingang befindliche Terrasse bot einen guten Einblick zur belebten Straße. Die Gaststätte selbst verfügte im Obergeschoss neben der Wirtswohnung noch über zwei Fremdenzimmer und im Erdgeschoss auf der Südseite über einen kleinen Festsaal. |