Aktualisiert am:
30.12.2015
Die Bildübertragung:
(The Radio Photography)
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Die erste drahtlose Übertragung eines Glückwunschtelegramms über 10 000 Kilometer erfolgte mittels Bildfunk
von Nauen aus nach Mexiko.

Bild 1: Das erste drahtlose Glückwunschtelegramm über 10 000 Kilometer vom 10. Dezember 1926.[1]

H.Kluth schreibt u.a.: ''... Die Entwicklung der Geräte zum Anschluß an einen ''Weltbildfunk'' ist bei Telefunken abgeschlossen... Man kann unter Voraussetzung genügend kurzer Wellen mit Hilfe des Bildfunks leicht zwei- bis dreimal so viel telegraphieren als nach der Worttaxe, so daß schon vom wirtschaftlichen Standpunkte dem Bildfunk gegenüber der gewöhnlichen Schnelltelegraphie der Vorzug zu geben ist.''

Der Sender:

Abb. 2:
''Der verhältnismäßig kleine Sender (Abb. 2) besteht aus der bekannten Bildwalze, die sich mit 1800 Umdrehungen in der Minute dreht und dabei in Schraubenlinen langsam vorwärtsgeschoben wird, so daß sich das aufgespannte Bld abtasten läßt...[1]

Schema der in Nauen benutzten Sendevorrichtung für Bildübertragung [1]

Der Empfänger:

Abb. 3:
''Bei der Übertragung der Lichtschwankungen auf den Empfangsfilm (Abb. 3) ist die Karolus-Zelle... ein wichtiges Hilfsmittel. Die Steuerspannung, die etwa 200 Volt betragen muß, wird durch Niederfrequenzverstärkung erreicht, nachdem die auf den Detektor treffenden Wellen durch Hochfrequenz verstärkt wurden.''[1]

Schema der Bildfunkenempfangsanlage [1]

''Die Praxis der Bildübertragung zwischen Nauen und Rio de Janeiro ist außerordentlich einfach. Nach kurzer Vorverständigung werden hier wie dort die teleautographischen Sender und Empfänger eingeschaltet, um in wenigen Sekunden das auf die Walze gebrachte Bild ... abzutasten und drahtlos über die 10 000 km weite Strecke zu befördern.
Einige Minuten später schon trifft in der Regel nach der photographischen Entwicklung des Bildes die Empfangsbestätigung ein.''[1]

Das Ergebnis:

Abb. 4:
''In der Tat ist der Bildfunk, der in diesem Zusammenhang nicht mit dem sogen. Fernsehen verwechselt werden darf, geeignet, dem Weltverkehr eine durchaus neue Richtung zu geben. ... Die Bildsendung der Schrift ist weiterhin für die Länder von außerordentlich hoher Bedeutung, die besondere Schriftzeichen haben - wie Japan und China -, die sich nicht in Morseschrift übersetzen lassen... Eine chinesische Studienkommission, die kürzlich einer Bildsendung beiwohnte, bei der chinesische Schriftzeichen übertragen wurden, hat diese Bedeutung als besonders wertvoll hervorgehoben.''[1]

Ein drahtlos von Deutschland nach Amerika gefunktes Inserat [1]

[1] Aus Welt und Wissen, Peter J. Oestergaard Verlag, Berlin-Schöneberg, 1927 (Artikel von Heinrich Kluth aus Nauen)


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