Telefunkens Fernsehversuche ...
wurden im Jahre 1930 zwischen Nauen und Geltow erfolgreich fortgesetzt.
Bild: Prinzipschaltbild
der Fernsehübertragung von Nauen nach Geltow im Jahre 1930.[1]
Die Blitze einer Bogenlampe wurden
über
einen Spiegel und einer Linse auf ein sich drehendes Spiegelrad
geworfen. Durch die Planspiegelflächen wurde das Objekt (hier der Kopf
eines Mannes) mit Unterbrechungen angestrahlt. Diese Hell-Dunkelphasen
wurden wiederum auf einem Spiegel abgebildet, welcher die Lichtstrahlen
der verschiedenen Intensität über eine Linse zu einer Fotozelle
leitete. Hier wurden diese Lichtphasen in Abhängigkeit von ihrer
Helligkeit in elektrische Energie umgewandelt. Diese schwachen
Energieströme wurden nun durch ein mehrstufiges Röhren-Verstärkersystem
soweit aufgewertet, dass sie über eine Antennenanlage ins vierzig
Kilometer entfernte Geltow übermittelt werden konnten. Man bediente
sich hier der Kurzwelle im 70-Meter-Bereich. In Geltow nun stand die
Antennenanlage mit angekoppeltem Empfänger. Über eine Glimmlampe wurden
die elektrischen Impulse wieder in sichtbares Licht umgewandelt und
über einen Spiegel und einer Linse auf ein bauartgleiches Spiegelrad
übertragen. Das Spiegelrad warf nun das so erzeugte Bild auf eine
Projektionsfläche. Durch das stete Unterbrechen der Bildflächen
entstand so der Eindruck eines (relativ) bewegten Bildes. Die
Verfahrensweise konnte sich auf Grund der vielen mechanischen Teile und
der damit eingegrenzten Drehgeschwindigkeit der Spiegelräder nicht zum
Großversuch weiterentwickeln.
Die Deutsche Reichspost setzte die
Versuche dann in den 1940-iger Jahren in der Versuchsanstalt
Kleinmachnow fort (heute ehemal. Telekom-Grundstück Hakeburg). Hier
konnte man
sich bereits der Braunschen Röhre (sie wurde noch in ähnlicher
Form in moderne Fernsehapparate und Monitore bis zur Erfindung der
Flachbildschirme eingebaut) bedienen.
Diese
Röhre ermöglichte erstmals die Darstellung von wirklich bewegten
Bildern.
[1] Aus der
TELEFUNKEN-ZEITUNG Nr. 65 / Seite 22