Aktualisiert am:
30.12.2015
Die Fernsehversuche:
(Television Tests)
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Telefunkens Fernsehversuche ...
wurden im Jahre 1930 zwischen Nauen und Geltow erfolgreich fortgesetzt.


Bild: Prinzipschaltbild
der Fernsehübertragung von Nauen nach Geltow im Jahre 1930.[1]

Die Blitze einer Bogenlampe wurden über einen Spiegel und einer Linse auf ein sich drehendes Spiegelrad geworfen. Durch die Planspiegelflächen wurde das Objekt (hier der Kopf eines Mannes) mit Unterbrechungen angestrahlt. Diese Hell-Dunkelphasen wurden wiederum auf einem Spiegel abgebildet, welcher die Lichtstrahlen der verschiedenen Intensität über eine Linse zu einer Fotozelle leitete. Hier wurden diese Lichtphasen in Abhängigkeit von ihrer Helligkeit in elektrische Energie umgewandelt. Diese schwachen Energieströme wurden nun durch ein mehrstufiges Röhren-Verstärkersystem soweit aufgewertet, dass sie über eine Antennenanlage ins vierzig Kilometer entfernte Geltow übermittelt werden konnten. Man bediente sich hier der Kurzwelle im 70-Meter-Bereich. In Geltow nun stand die Antennenanlage mit angekoppeltem Empfänger. Über eine Glimmlampe wurden die elektrischen Impulse wieder in sichtbares Licht umgewandelt und über einen Spiegel und einer Linse auf ein bauartgleiches Spiegelrad übertragen. Das Spiegelrad warf nun das so erzeugte Bild auf eine Projektionsfläche. Durch das stete Unterbrechen der Bildflächen entstand so der Eindruck eines (relativ) bewegten Bildes. Die Verfahrensweise konnte sich auf Grund der vielen mechanischen Teile und der damit eingegrenzten Drehgeschwindigkeit der Spiegelräder nicht zum Großversuch weiterentwickeln.
Die Deutsche Reichspost setzte die Versuche dann in den 1940-iger Jahren in der Versuchsanstalt Kleinmachnow fort (heute ehemal. Telekom-Grundstück Hakeburg). Hier konnte man sich bereits der Braunschen Röhre (sie wurde noch in ähnlicher Form in moderne Fernsehapparate und Monitore bis zur Erfindung der Flachbildschirme eingebaut) bedienen.
Diese Röhre ermöglichte erstmals die Darstellung von wirklich bewegten Bildern.

[1] Aus der TELEFUNKEN-ZEITUNG Nr. 65 / Seite 22



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